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im Haus Schwarzenberg
Rosenthalerstraße 39
10178 Berlin

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fax +49.(0)30.282 90 33

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13.04.2019 - 04.05.2019

WAR =/= PEACE

LAKE | WENU | HERR U | WERENS

 

 

 



Vernissage am Samstag, 13.04.2019 ab 19.00 Uhr

Die Ausstellung WAR =/= PEACE ist eine Kollaboration von 7 Künstlern aus Berlin, Hongkong und Barcelona. In ihren Arbeiten artikulieren sie einfach und deutlich das Unbehagen am gesellschaftlichen Zustand, indem sie den Wahnsinn des realen Getriebes aufzeigen und diesen anhand seiner aufeinanderprallenden Widersprüche thematisieren. Der plakative und zeitgleich offene Titel der Ausstellung steht summarisch und mehrdeutig für die nihilistisch-anarchische Beschaffenheit des Weltgeschehens und die Notwendigkeit der logischen Orientierungsarbeit der darin Eingeschlossenen.

 

 

Die kapitalistische Systemlogik erzeugt kriegerische Zustände zur Gewährleistung ihrer permanenten Selbsterneuerung und zur Gewährleistung ihrer auf Steigerung der Profitrate gegründeten Existenz.
Vielfach enden Behauptungen von friedlich motivierten Zielstellungen im Feld ihrer kriegerischen Motivation und können daher als Ebene des ideologischen Überbaus gelesen werden. Der technologische Fortschritt, gekoppelt an die ewige Wachstumsvorstellung, entkoppelt von sozialer Verantwortlichkeit, geht einher mit der Deklassierung der unteren Schichten. Die in ihrer Stellung im gesellschaftlichen Gefüge geschwächten Schichten sehen sich, aufgrund ihrer Abhängigkeit im System, der Möglichkeit beraubt, ihre Positionen zu artikulieren und vertreten zu sehen. Wo sie ihre Existenzberechtigung und die Repräsentation ihrer Interessen verschwinden sehen, lässt sich schwerlich von Demokratie, Frieden und Freiheit sprechen.

Auf der Ebene der politischen und mächtigen medialen Meinungsbildner wirkt deren Wahrheitskonstruktion dort besonders lächerlich, wo die von ihnen einseitig dargestellten immanenten Widersprüche bereits vollkommen irre auf der Tagesordnung agieren. Die sichtbare Aggressivität und Rücksichtslosigkeit der ökonomischen Eliten kennt dabei kein Erbarmen und dekliniert die Interpretation. Das Primat des Raubs und der Erschliessung aller Ressourcen wird ergänzt durch die Sicherung friedlicher Zonen, in der die Fortführung der Geschäfte unter isolierten und humanen Bedingungen durchgeführt werden können. Die Formel Krieg =/= Frieden beinhaltet die Widersprüchlichkeit der unterschiedlichen Perspektiven, mit der man sich zu diesem Thema in Bezug setzen kann.

 

 

Das Protest-und Störpotenzial, des zum Schweigen gebrachten Menschen liegt im Blickwinkel und ist Schwerpunkt der künstlerischen Arbeiten, ebenso die Wirklichkeit, innerhalb derer der einzelne Mensch, als Täter und Opfer, zwischen Schuld und Beteuerung von Unschuld, in der Wirtschaftsordnung Platz nimmt.

Krieg =/= Frieden. Der Unterschied zwischen beiden Extremen nach einer möglichen Lesart ist ein einfacher und folgt der Annahme: wenn dieses ist, ist jenes nicht. Die Arbeiten der Künstler erzählen von der Gleichzeitigkeit von Krieg und Frieden und deren wechselhafter Bedingtheit, sowie von dessen prinzipiell dualistisch-anarchischen Charakter im Alltag des bombenden Warenhauses.

Den Künstlern selbst geht es um die Kenntlichmachung des Gemeinten, um das Unmissverständliche, das Unerklärliche, das Naive, das Utopische, das Nicht-Ideologische, aber auch die lügnerische oder gesteuertverwirrte Inszenierung des vom Künstler gewählten Materials, wodurch die Arbeiten in dessen Gravitationsfeld wühlen.