25.04. - 16.05.2009
Le grand opening
Ausstellung im Rahmen des 1. Internationalen Drucker Festivals
mit Cannonball Press (USA), Toomas Kuusing (Estland) und Jaques Chauchat (Frankreich)
Vernissage am 25.04.2009 ab 19.00 Uhr.
Seit neun Jahren produzieren Martin Mazorra und Mike Houston – Holzschnitzer und Herrscher über den schwarzweißen Schmuddelpiraten-Druck aus Brooklyn - Reliefschnitte in kleiner Auflage, Siebdrucke und Lithografien aus eigener Herstellung und veröffentlichen darüber hinaus Drucke anderer Künstler. Beide sind große Befürworter bezahlbarer Kunst: Ihre Druckermesse „Prints Gone Wild“, mit Kunst für 50 $ und weniger, geht bereits ins vierte Jahr.
Michael Houston
Houstons Punk-Surrealismus beschwört ein stetig wachsendes Ensemble von Bildern herauf, die sich auf der Grenze zwischen Abstraktem und Repräsentativem bewegen. Unbeseelte Industrieprodukte, Wissenschaft und Fantasie verwebt er miteinander und lässt sie auf Vinylrollen, Aluminiumtafeln, Zeichnungen, Holzschnitten und Siebdrucken miteinander kollidieren. Seine Motive findet Houston im surrealen Müll, den so nur die Provinz zu bieten hat: Paviane in Hosen, dazu Omas und alte Autos. Die Darstellungen bezeugen seine Faszination für Greifbares, Absurdes, Strahlendes.
Martin Mazorra
Mazorras Arbeiten sprechen von seiner Liebe zu üppigem Design und starken graphischen Bildern. Als ältester Sohn eines Exil-Cubaners in West Virginia entwickelte Mazorra seine Ästhetik unter dem Eindruck von Appalachen-Ökonomie und Prä-Castro-Nostalgie. Obwohl die Bilder nicht direkt darauf verweisen, spielt doch die allgemeine Wertschätzung, die sein spanischer Vater und die Dorfgemeinschaft ihren Automobilen entgegen brachten - Maschinen als Repräsentanten von Stolz, Optimismus und Freiheit - eine grundlegende Rolle. Seiner Kunst versucht er den Geist dieser Dinge einzuhauchen: Mazorras Oberflächen sind blank und sauber wie ein poliertes und jungfräuliches nagelneues Auto!
www.cannonballpress.com
Toomas Kuusing
Über die Graphik von Toomas Kuusing sind allerlei schlimme Dinge gesagt worden.
Einige bezeichnen sie als surrealistisch, für Andere verkörpern sie schrägen Humor à la Gary Larson und der Rest kann es einfach nicht verstehen, wieso er sich überhaupt die Mühe macht, diese Linien in eine Linolplatte zu ritzen.
Man könnte böse behaupten, dass das Experimentelle bei ihm vollkommen ausgeschlossen scheint. Zugleich kann man seinen Werken keine Trockenheit, Langeweile oder keinen übertriebenen Akademismus vorwerfen. Bei seinen Graphiken handelt es sich meist um apokalyptische Prophezeiungen – mit vollkommen realen Personen aus der wirklichen Welt. Nichts ist ausgedacht oder übertrieben – wer das nicht sieht ist selbst daran schuld, dass er nicht sehen kann, was viele andere schon lange sehen. Gerade in Anbetracht des kommenden Weltendes kann man Toomas’ Arbeit für sehr zeitgemäß und notwendig halten.
www.hot.ee/pinkseldaja
Jaques Chauchat
Auch der Pariser Allroundkünstler Jaques Chauchat, der sich auf Malerei sowie Installation, mechanische Spielzeuge, Cartonnage u.a. versteht, wird im Haus Schwarzenberg dabei sein. Seine Drucke werden am Tag der Eröffnung in den überdachten Teilen des Hofes zu sehen sein. Der zu Beginn als Bühnenbildner am Theater tätige, multidisziplinäre Künstler kreiert eine Welt aus Zeit, macht verspielte Erfindungen, wandernde Poesie, buntes “Zeug „.
Er trieb mit Fantazio, Popaye, Yabon sowie anderen ungezogenen Engeln in der "Miroiterie" und anderen Orten der alternativen Szene in Paris sein Unwesen. "... et puis je n'aime rien faire d'autre " sagt Chauchat.
www.jacqueschauchat.free.fr
www.lamiroit.free.fr/index2
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