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im Haus Schwarzenberg
Rosenthalerstraße 39
10178 Berlin

fon +49.(0)30.308 725 76
fax +49.(0)30.282 90 33

Öffnungszeiten
mo - sa: 12 - 20h
so: 14 -19h


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11.06.2011 - 02.07.2011


oelfelder
Ausstellung mit Bildern von Bob Rutman | Lutz C. Pramann | Breeda CC


Vernissage am 10.06.2011 um 19.00 Uhr

mit einer Chor-Performance der Black Mountain Girls


Aftershowparty
ab 22.30 Uhr im Eschschloraque

mit Bob Rutman and Friends (Steel Cello Live Vol. 3) und Lutz C. Pramann am Plattenteller



 

s

 

Die Ausstellung „Ölfelder“ bringt drei Künstler zusammen, deren Wege sich so häufig gekreuzt haben, dass die Idee zu einem gemeinsamen Ausstellungsprojekt längst überfällig war. Dass ein solches Gemeinschaftsprojekt hier – und nur hier(!) – umzusetzen sei, darüber wiederum war man sich gleich von Anbeginn einig. Bei Bob Rutman, Lutz C. Pramann und Breeda CC handelt es sich um echte Typen und Originale, die allesamt im mittelbaren wie unmittelbaren Umfeld des Haus Schwarzenberg wirken und arbeiten.

Daher freut es umso mehr, dass diese drei ihre Arbeiten nun in einer gemeinsamen Schau, direkt vor Ort in der Neurotitan Galerie, präsentieren wollen. Der Titel der Ausstellung „Ölfelder“ ist der Entstehungsweise der Ausstellungsobjekte geschuldet, gleichwohl nicht alle der gezeigten Bilder sich der Technik „Öl auf Leinwand“ bedienen. Trotzdem, der Titel sitzt. Das Motiv des Ausstellungsflyers greift ihn auf, belässt ihn in seinem ursprünglichen Kontext. Die Gestaltung mit den ins Bild montierten Künstlern verstört, zeigt sie doch den Künstler vor düsterer Hintergrundkulisse herumstochernd und durch schlammiges Ölfeld watend - als den viel zitierten ewig Suchenden. Das alles wirkt schön schräg, herrlich selbstironisch und auch ein bisschen dada.




Bob Rutman wurde 1931 in Berlin geboren. 1938 flüchtete er mit seiner jüdischen Mutter nach Polen, von dort aus 1939 weiter nach England. Er wanderte 1950 in die USA aus und studierte von 1955 bis 1962 Kunst in New York und Mexiko City. Fortan betätigte er sich als Bildhauer, Instrumentenbauer, Klangerfinder, Maler, Musiker und Zeichner. 1966 gründete er eine eigene Galerie in New York. Ab den 70er Jahren tourte er mit dem Steel Cello Ensemble durch Amerika und Europa. Seit 1990 lebt Rutman wieder in Berlin.




Das vielseitige bildnerische Werk von Bob Rutman wurde in zahllosen Ausstellungen - etwa in Houston, New York, Mexiko City, Barcelona und Berlin - gezeigt. So widmete ihm jüngst die Berliner Galerie Wonderloch Kellerland eine Einzelausstellung anlässlich seines 80. Geburtstags im Mai 2011. Neben einer umfangreichen Auswahl an Skulpturen, Bildern und Zeichnungen sind auch mehrere Schallplatten sowie CD-Einspielungen entstanden. Bob Rutman hat unter anderem mit renommierten Künstlern und Institutionen wie Merce Cunningham, Robert Wilson, Peter Sellers, Wim Wenders, der Tanzfabrik Berlin, den Einstürzenden Neubauten und dem Stanford Group Theatre zusammengearbeitet.
www.rutman.de


Der Maler und Autodidakt Lutz C. Pramann wurde 1973 in Göttingen geboren und lebt seit 1995 in Berlin. Vorlagen für seine Bilder findet Pramann in Fotografien und Werbeanzeigen, die Motive scheinen recht alltägliche zu sein: Häuser, Autos, Motorräder, Hubschrauber und Landschaften. Auf der einen Seite das Technische, das vom Mensch Geschaffene, auf der anderen Seite die Natur. Gelingt es die Pramannsche Kunst rein formell als fotorealistische Malerei zu benennen, so fällt eine Zuschreibung unter kunsttheoretischen Gesichtspunkten ungleich schwerer.

 

 

In einem Interview mit dem Künstler nähert sich einer solchen der Autor Heinrich Dubel: „Das Befremdende in Ihrer Arbeit ist scheinbar auch das authentisch Fremde. Alles deutet in Ihrer Arbeit auf so was wie fuzzylogischen Realismus, der den Kern, die Idee, das Licht oder die Farbfläche zeigt, ohne das Dargestellte bis ins Letzte zu konkretisieren, so dass der Eindruck einer flüchtigen Betrachtung bleibt.“ Letztlich aber gelingt eine derartige Einordnung in die Kunstgeschichte vielleicht am ehesten Pramann selbst, wenn er sagt: „Blanker amerikanischer Trivialzynismus wäre auch 'ne schöne Bezeichnung, aber letztlich genauso unzutreffend wie irgendeine andere.“


Breeda CC, Mitglied der Künstlergruppe Dead Chickens und Großmutter der Monsterpuppen, zeigt eine Auswahl ihrer jüngsten Bilder. Ihre „Ölfelder“-Serie entstand zwischen 2009 und 2011 als Reaktion auf die dekadenten Blüten der allgemeinen Überpräsentation und zunehmenden Inhaltslosigkeit von Kunst im Berliner Galerienwald.*
Klein-klein, aber inhaltlich relevant und ohne technische Kinkerlitzchen sollte der Gegenentwurf werden. Getreu dem Motto „Back to the roots!“ So entstanden ihre apokalyptischen Landschaftsszenen. Die abgebildeten Wesen wirken wie in einer Hoffnungslosigkeit von Mutation gefangen und bleiben dennoch tapfer fatalistisch.

 

 

*Anmerkung: So hat sich die Künstlerin auch erneut in die Musik verliebt und führt dies auf eine dem Medium immanente Ehrlichkeit zurück - Musik funktioniert zudem losgelöst von jeglicher Materie. Sie erfreut den Hörer für die Flüchtigkeit des Augenblicks - es sei denn man entscheidet sich bewusst dafür, sie auf Tonträger zu konservieren.
Das von Breeda CC mitbegründete Chor-Performance-Projekt „Black Mountain Girls“ wird zur Vernissage auftreten.

www.deadchickens.de/breeda