08.07.2011 - 06.08.2011
PER·MA·CUL·TURE
1) Eine Praxis der Produktion, die ohne die Vergeudung natürlicher Ressourcen auskommt.
2) Eine Methode, die versucht menschliche Aktivitäten mit der natürlichen Umgebung zu integrieren, um so effiziente nachhaltige Ökosysteme zu schaffen.
Deckstool Company | emess | Erik Otto | Mosstika | NEOZOON | SpY | Zonenkinder Kollektiv
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Vernissage am 08.07.2011 um 20.00 Uhr
Moos-Graffiti Krafternoon am 17.07.2011 um 15.00 Uhr
Kreativ – Speeddating am 20.07.2011 um 20.00 Uhr
Bottle-Top Banner Bag Krafternoon am 23.07.2011 um 13.00 Uhr
Finissage und Guerilla Gardening Krafternoon am 06.08.2011 um 14.00 Uhr
Für die visuelle und darstellende Ausstellung PER·MA·CUL·TURE haben die Kuratorinnen internationale Urban Artists ausgewählt, deren Arbeiten sich mit dem Thema ökologische und soziale Nachhaltigkeit befassen.
Die Ausstellung zeigt neben Malerei, Fotografie und Videos auch Originalkunstwerke aus gefundenen und aufgewerteten Materialien wie z.B. die Installation des Hamburger Zonenkinder Kollektivs oder die umfunktionierten Skateboarddecks von Deckstool aus San Francisco. Die deutsch-französische Künstlergruppe NEOZOON wird das Video
„Non Toed Fur Coatie“ vorführen, das eine Installation mechanisch bewegter Pelzmäntel im Münsteraner Zoo und die Reaktion der Zoobesucher dokumentiert. Der Berliner Urban Art Künstler emess ist mit seinen Projekten „City Music Berlin“ und „City Music Stockholm“ vertreten. Erik Otto wird neben seinen Gemälden ebenfalls einen Videobeitrag präsentieren während Mosstika eine Bodeninstallation aus Salz und Erde zeigt. Der spanische Künstler SpY dokumentiert seine phantasievollen und zum Nachdenken anregenden urbanen Interventionen anhand großformatiger Fotografien.
In Ergänzung zur Ausstellung sind die Besucher eingeladen an wöchentlichen, von Künstlern durchgeführten, Workshops -sogenannte Krafternoons - teilzunehmen, um dort den Umgang mit umgewidmeten, aufgewerteten Materialien in die Praxis umzusetzen.
Termine der Workshops
17.07.2011 15.00 Uhr Moos-Graffiti Krafternoon mit emess und Jessica Wallen
Auf Holzplatten werden mit Hilfe von Schablonen Moos-Graffitis erstellt, die für den Ausstellungszeitraum in der Galerie zu sehen sein werden. Am letzten Tagder Ausstellung können die Graffitis von den Teilnehmern mit nach Hause genommen werden.
Unkostenbeitrag 15.- €. Dauer 3 Stunden.
20.07.2011 20.00 Uhr The WOSTEL präsentiert Kreativ – Speeddating
8 Tische + 8 Frauen + 8 Männer - 64 Minuten Dating. Ein großer Tisch, eine große Runde, eine Bastelaufgabe - und die Möglichkeit, sich spielerisch näher kennenzulernen.
Anmeldung unter info@wostel.de, Einlass um 19.30, Unkostenbeitrag 19.- € (inklusive Begrüßungsdrink, Tapas und Materialien)
kreativ-speedating in der taz vom 04.04.2011
www.wostel.de
23.07.2011 13.00 Uhr Kulturlabor Trial & Error & Open Design City präsentieren Bottle-Top Banner Bag Krafternoon
Es gibt viele Abfallprodukte, aus denen man nützliche, schöne Dinge herstellen kann und mit denen man gleichzeitig einen nachhaltigen Lebensstil demonstriert. Im workshop werden aus gebrauchten PVC-Planen, Plastik-Flaschenverschlüssen und Fahrradschläuchen Taschen produziert. Teilnehmer können entweder selbst eine Tasche herstellen oder eine der bereits fertigen Taschen kaufen.
Im Unkostenbeitrag in Höhe von 20.- € (Kaufen) bzw. 10.- € (Basteln) ist das D.I.Y. starter kit „Copy us“ enthalten. Dauer 4 Stunden.
www.trial-error.org
odc.betahaus.de
06.08.2011 14.00 Uhr Guerilla Gardening Krafternoon
für alle Krafternoons Anmeldung erbeten unter 30872576 oder
Deckstool Company
Recycling made in USA - Kaputte Skateboards sind ein Produkt der westlichen Kultur, normalerweise bestimmt für die Mülldeponie. Deckstool kreiert aus diesen Abfällen einzigartige hochqualitative Möbelstücken. Die Kratzer und Schrammen auf den Decks ergeben ein einzigartiges Muster über der ursprünglichen Skateboard Gestaltung. Jedes Möbelstück wird akribisch genau geplant und gebaut und ist gekennzeichnet durch vielfältige Verwendungsmöglichkeiten als Tisch, Stuhl, Ablage, Schrank, etc.
www.deckstool.com
emess
ist weniger der Streetartist der Superlative und Weltrekorde - vielmehr besticht seine Arbeit durch eine beachtliche formale Bandbreite und wandlungsfähige Vielschichtigkeit. EMESS empfindet sich als urbaner Bildhauer und Drucker, bedient sich jedoch der unterschiedlichsten Ausdrucksmittel, um seine Interventionen auf die Gestaltung des öffentlichen Raumes wirken zu lassen. Die Palette des Berliner Künstlers reicht von Posterwänden über Schablonenarbeiten bis hin zu metergrossen Installationen - EMESS wählt Medium, Ort und Zeit seiner Interventionen nach beabsichtigter Aussage. Hier geht es nicht um artige Streetdeko - EMESS´ Arbeiten sind auf den Ort ihrer Anbringung zugeschnitten, oft unbequem oder regen zum Nachdenken an und stechen heraus.
In seinem aktuellen Projekt City Music präsentiert EMESS eine neue Art der urbanen Intervention, die sich mit dem Thema Akustik im öffentlichen Raum befasst. Emess hat in den vergangenen Monaten windbetriebene Soundinstallationen an verschiedenen Orten in Berlin und Stockholm angebracht und diese Interventionen filmisch dokumentiert. Autark von einer zusätzlichen Energiequelle nutzen die Installationen allein den Wind und die aerodynamischen Voraussetzungen des Stadtraums und bespielen gleichzeitig ausgewählte Orte mit einem passenden Soundtrack. Der Resonanzkörper eine Vogelhäuschens bietet dabei Schutz und Tarnung. Gezeigt werden die Originalkunstwerke und die Dokumentarfilme „City Music Berlin“ sowie „City Music Stockholm“.
www.atmberlin.de
www.youtube.com/user/EMESSism
Erik Otto
Neben seiner Hauptätigkeit als Maler hat der in San Francisco ansässige Künstler Erik Otto großformatige Installationen, Theater - und Film - Sets und Ladenschaufenster gestaltet. Otto, der kürzlich das anerkannte Artist-In-Residence Programm bei Recology in San Fancisco absolviert hat, benutzt in seiner Arbeit überwiegend aufgearbeitete Farben und Materialien und produziert so Kunst, die gleichzeitig expressiv als auch konzeptuell sind. Neben seinen Bildern wird Otto das Zeitraffervideo einer Außeninstallation zeigen, die in unterschiedlichen Zusammenhängen immer wieder auf- und abgebaut wurde.
„Through my artwork and installations, I am visually narrating a beautiful dream battled by an undercurrent of destruction. My goal is to take the viewer to a place where chaos meets peace and loose meets refinement while depicting the struggle to connect the awakened state to the desires found within. Pulling from a repeating theme of symbolic imagery, the intent of my work is to create an honest reminder to pursue a life of significance and live out our dreams.“
www.erikotto.com
Mosstika
Die ungarische Street Art Künstlerin Edina Tokodi ist vor allem für ihre Moos-Graffitis und lebenden Pflanzeninstallationen bekannt. In Permaculture wird sie eine Bodeninstallation aus Erde und Salz mit ungarischen folkloristischen Mustern zeigen, die das Verhältnis vom Menschen zu seinen Ursrüngen, zur Erde und zu den heutigen Bewegungsmustern reflektiert.
www.mosstika.com
NEOZOON
Künstlergruppe aus Berlin und Paris ist für ihre Aktionen und Interventionen im öffentlichen Raum bekannt. Arbeitsgrundlage ist das Verhältnis von Tier und Mensch im eigenen Revier, einem westlich urbanen Lebensraum. Ausgangsmaterial von NEOZOON sind getragene und weggeworfene Pelzmäntel. Dieses Abfallprodukt erfährt eine Um- und Aufwertung durch die Bearbeitung und das anschließende Wieder-Aussetzen auf die Straße.
Im Frühjahr 2010 installierte die Künstlergruppe mechanisch bewegte Pelzmäntel in einem Käfig des Münsteraner Zoos und irritierte damit die Sehgewohnheiten der Besucher. Der Film „Non Toed Fur Coatie“ ermöglicht einen Blick in das Gehege der Manteltiere und dokumentiert gleichzeitig die Reaktionen der Zoobesucher vor dem Käfig. Auf einem typischen Zooschild erhält der Besucher darüber hinaus detaillierte Informationen zur neuen Spezies.
www.neozoon.org
www.flickr.com/photos/neozoon/
SpY
startete seine künstlerische Laufbahn Mitte der achtziger Jahre in Spanien. Nachdem er als Graffitikünstler auf nationaler Ebene bereits einigen Ruhm erlangt hatte, begann er mit anderen Kommunikationsformen auf der Straße zu experimentieren. Seine Arbeiten beinhalten die Aneignung urbaner Elemente durch Transformation und Duplikation, Kommentare über die städtische Realität und Einflussnahme auf ihre Kommuniaktionscodes.
Die meisten seiner Werke resultieren aus der Beobachtung der Stadt und der Würdigung ihrer Bestandteile - nicht als leblose Elemente sondern als eine Palette von Materialien endloser Möglichkeiten. SpYs Interventionen sind geprägt von der Aufmerksamkeit gegenüber den exakten Zusammenhängen der jeweiligen Elemente und einer nicht-invasiven konstruktiven Einsstellung. Seine Arbeiten dienen als Klammern in der automatisierten Bewegungslosigkeit des urbanen Bewohners. Sie sind Nadelstiche für jeden der sich von ihnen überraschen lassen will. Mit gleichem Anteil von Humor und Ironie lassen seine Interventionen ein Lächeln auf dem Gesicht des Betrachter erscheinen, regen zum Nachdenken an und ermöglichen ein höheres Bewusstsein.
www.spy.org.es
Zonenkinder Kollektiv
Die Hamburger Künstlergruppe lässt sich in ihren Arbeiten von Umgebung und Atmosphäre inspirieren und deutet diese mit Fantasie und Liebe zu Form, Farbe und Detail um. Die Transformation und spontane Neukombinationen des Vorgefundenen im situativen Kontext hat eine besondere Ausstrahlung - die urbane Szenerie oder auch die Natur wird zur Manege der Kunst.Die übliche Wahrnehmung des Betrachters wird durchbrochen und ein Wechsel der Perspektive auf das scheinbar Alltägliche ermöglicht: "Wir lieben es, Spots zu entdecken, ob in der Stadt oder der freien Natur, um diese durch spontane kreative Eingriffe zu verwandeln, umzudeuten und dadurch neue Geschichten zu erzählen und ungewöhnliche Assoziationen beim Betrachter auszulösen.“
Für seine Kunst verwendet das Kollektiv verschiedene Objekte, Weggeworfenes, Gefundenes, banal anmutende Alltagsgegenstände und bizarre Baumkonstellationen, die in Wandbilder, Installationen und Gemälde integriert werden. Ihrem ursprünglichen Kontext enthoben werden diese, einer Collage gleich, in einen neuen Bedeutungszusammenhang gestellt und in bühnenartiger Installation so platziert, dass sie Teil einer neuen Dramaturgie von Freaks, Kreaturen, Bekanntem und Unbekanntem werden.
www.zonenkindercollective.de.vu
www.flickr.com/zonenkinder
Jessica Wallen
ist eine unabhängige Kuratorin aus New York. In den letzten zehn Jahren hat sie Ausstelllungen zeitgenössischer Kunst in non-profit Oranisationen und alternativen Kunsträumen in San-Francisco geplant und organisiert.
Zur Zeit studiert Jessica Wallen Visual Arts Administration an der University of New York.
Steffi Goebel
betreut und organisiert seit mehr als 10 Jahren Kunst- und Kulturprojekte wie das „Internationale Berliner Comicfestival“ und die Ausstellung „Mit Supermann fing alles an“. Seit 2007 ist sie für den Schwarzenberg e.V. und die Galerie neurotitan tätig, für die sie 2010 unter anderem die Ausstellung „Aerosol Fumes“ kuratierte.
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