Die Galerie Neurotitan
Die Galerie neurotitan steht im Zentrum der Vereinsarbeit des gemeinnützigen Schwarzenberg e.V. , der sich bei seiner Gründung im Jahre 1995 die Förderung von interdisziplinärer Kunst und Kultur auf die Fahnen und in die Satzung geschrieben hat. Dazu stehen uns 300 qm helle Galeriefläche sowie der Außenbereich des Haus Schwarzenberg zur Verfügung. Seit jeher bieten wir Künstler*innen die Möglichkeit, hier frei und ohne kommerziellen Druck zu arbeiten sowie sich zu präsentieren.
Das neurotitan ist ein vitaler Knotenpunkt eines internationalen Künstler*innen-Netzwerks, das sich zwischen Avantgarde, Subkultur und etablierter Kunst aufspannt. Daran haben wir in über zwanzig Jahren Kulturarbeit gezielt mitgeknüpft, weil Vernetzung für uns zugleich ein Zweck unserer Arbeit und eine entscheidende Strategie ist, um unsere Ziele zu erreichen.
Das vielseitige Galerieprogramm vom neurotitan aus Street Art, Comics, Illustration, Siebdruck und Bildende Kunst folgt dem Grundsatz: So wenig Vorgaben wie nötig, so viel Freiraum wie möglich. Experimente und der Einsatz verschiedener Ausdrucksformen sind ausdrücklich erwünscht. Wir lassen also den Künstler*innen weitestgehend freie Hand und unterstützen sie in der Umsetzung ihrer Projekte im neurotitan mit unserer Infrastruktur und Logistik.
Tape Art Convention 2016
Aus durchschnittlich dreizehn Ausstellungen im Jahr, zahlreichen Veranstaltungen und Kooperationen mit externen Partnern sowie der Hausgemeinschaft setzt sich das niedrigschwellige Angebot zusammen, das neurotitan macht. Es richtet sich an Kunst und Kulturinteressierte aller Generationen und erreicht außerdem zahlreiche Touristen, die das Haus Schwarzenberg besuchen und dabei spontan das neurotitan entdecken.
Zwei Mal im Jahr trifft sich das Kuratorinnenteam, um das Ausstellungsprogramm zu erarbeiten und gemeinsam eine Auswahl aus den infrage kommenden Projekten zu treffen. Zusätzlich zu den Projekten von außen greifen wir dabei auf Vorschläge aus der Gemeinschaft der Künstler*innen zurück, die im Haus Schwarzenberg arbeiten. Diese Künstler*innen bringen eigene Impulse in das Programm ein und können sich selbst ebenfalls hier präsentieren. Viele von ihnen sind schon von Anfang an dabei, einige sind Impulsgeber der Berliner Kulturszene, wie etwa Sandra Becker01. Das künstlerische Spektrum der Hausgemeinschaft ist weit. Es reicht von Bildender Kunst über Design bis hin zur unverwechselbaren Metallkunst der Dead Chickens.
Planung und Interventionen
Wir planen die Ausstellungen auf ein Jahr im voraus – aber wir nutzen auch die Möglichkeiten und Infrastruktur des ganzen Hauses für spontane Interventionen, wo wir es für bereichernd und wichtig halten. Dafür stehen unter anderem Wände im Außenbereich als Aktionsfläche zur Verfügung sowie die Galerieräume für Lesungen, Workshops, Vorträge oder Diskussionen. Mit diesen Formaten können wir Impulse auch kurzfristiger aufgreifen und ins Programm integrieren.
Wir stehen mit diesem Konzept ganz besonders für eine lebendige und sich ständig erneuernde Kunstszene. Zugleich vermittelt das Haus Schwarzenberg mit dem neurotitan als einer der letzten Orte in Mitte eine Vorstellung vom ungezügelten kreativen Aufbruch der 1990er Jahre, ohne zum musealen Reservat verkommen zu sein.
Was und wer?
Street Art, Comics, Illustration, Siebdruck und Bildende Kunst bilden die Schwerpunkte der Ausstellungen. Performances, Buchpräsentationen und kleine Konzerte vervollständigen das Programm.
Dabei achten wir ausdrücklich darauf, junge Künstler*innen zu fördern. Im neurotitan stellen deshalb neben bekannten Größen vor allem noch unbekannte Künstler*innen aus der ganzen Welt ihre Arbeiten vor. Sie profitieren nicht nur von den Räumen an sich, sondern auch vom Publikum der Galerie, das über die Jahre stetig gewachsen und immer gespannt auf neue Entwicklungen ist. Durch die Möglichkeit, im neurotitan ihre Arbeiten zu präsentieren, erreichen junge Künstler*innen oft zum ersten Mal ein größeres, öffentliches Publikum. Besonders wichtig ist uns dabei die Kooperation mit Künstlerkollektiven. Das nutzen sowohl Berliner Gruppen als auch internationale Kollektive.
(Text: Jutta Harms)
Kinderland Ausstellung 2014 |